Bürgerbeteiligung Freiflächensolar

Mit fast 50 Teilnehmern startete am 2. September 2023 die erste Veranstaltung des Bürgerforums. Hier ging es um die Herausforderungen der Energiewende in der Feldberger Seenlandschaft und hier insbesondere um das Thema Freiflächensolar, d.h. den Bau von Solaranlagen auf Acker- oder Grünlandflächen. Viele Gemeinden werden bereits von Investoren angesprochen, die auf der Suche nach Standorten für Freiflächensolar sind. Auch in unserer Gemeinde gibt es bereits Anfragen. In einem Impulsvortrag erläuterte Lea Baumbach, ehemalige Mitarbeiterin der Landesenergie- und Klimaschutzagentur sowohl die Ausbauziele von Photovoltaik als auch die Verfahren, die eine Gemeinde in der Planung durchläuft. Ebenso ging sie auf mögliche Einnahmen für die Gemeinden ein und darauf, welche Optionen es für eine finanzielle Beteiligung von Bürgern gibt. Auch Bürger können über Energiegenossenschaften von Stromkonsumenten zu Stromproduzenten werden. Aus unserer Gemeinde berichteten Nancy Stein, als Sachgebietsleiterin Bau- und Gemeindeentwicklung sowie Dr. Reiner Stöhring als stellvertretender Bürgermeister vom Stand der Anfragen. Sie wiesen darauf hin, dass eine Studie zu der Thematik geplant ist.

Im zweiten Teil der Veranstaltung berichtet Volker Wille vom Dörfernetzwerk der Gemeinde Nordwestuckermark sehr anschaulich über den Prozess der Bürgerbeteiligung, der dort stattgefunden hat. Nach drei Austausch- und Informationstreffen in unterschiedlichen Dorfbereichen kamen Experten und Bürger zusammen, um einen Kriterienkatalog für die Ausweisung von Flächen und die Herangehensweise an Freiflächensolar in der Gemeinde zu entwickeln. Dieser wurde der Gemeindevertretung der Nordwestuckermark überreicht. Die dort durch Bürgerbeteiligung entwickelten Kriterien wurden bei der Veranstaltung kurz vorgestellt. Auf diesen Bericht folgten Dialogrunden, die die Themen aufgriffen, die für unsere Gemeinde als besonders wichtig angesehen wurden. Es wurde diskutiert, ob eine Bürgerbeteiligung wie in der Uckermark auch bei uns sinnvoll sein könnte, oder ob die Einspruchsmöglichkeiten, die im Verfahren des Bebauungsplanes möglich sind, ausreichen. Insgesamt wünschten sich die meisten Teilnehmer gute Information zur Thematik und eine sinnvolle Beteiligung, sowohl an der Entwicklung der Standortkriterien als auch an Möglichkeiten einer finanziellen Beteiligung.

Wir freuen uns als Bürgerforum, dass es mit dem gerade in der Gemeindevertretung beschlossenen Moratorium für Freiflächensolaranlagen (bis Ende 2024) und der Durchführung einer Studie zum Thema nun die Möglichkeit von Bürgerbeteiligung gibt und dass die Gemeinde dem offen gegenübersteht.